Wo stehen wir bei der E-Mobilität – und wie geht es weiter?
Die LTS AG hat mit TAPS ein System entwickelt, das zuverlässig erkennt, ob Ladestationen frei oder besetzt sind. Diese Information kann genutzt werden, um das E-Charging deutlich einfacher zu gestalten. Im folgenden Beitrag soll es aber zunächst um den Stand der E-Mobility in der Schweiz gehen.
Wie ist der aktuelle Stand bei der E-Mobility in der Schweiz?
Im Juni 2022 waren 21 Prozent der neu zugelassenen Autos rein elektrisch angetriebene Modelle. Weitere 7.2 Prozent der Fahrzeuge, die in diesem Monat zugelassen wurden, waren Plug-in-Hybride. Vergleicht man die Werte der Schweiz mit denen der Länder der Europäischen Union, dann liegt sie auf dem siebten Rang. Bei den ausschliesslich mit Strom betriebenen Autos ist es sogar der fünfte Platz.
Das sind Werte, die zuversichtlich stimmen – vor allem angesichts dessen, dass hierzulande keine Kaufprämien für E-Autos existieren. Einzig steuerliche Erleichterungen sollen potentiellen Käufern einen Anreiz bieten. Auch die Anzahl der Ladestationen steigt jährlich an. Waren es 2019 noch rund 2500 Stationen, so waren es im Januar 2022 mit etwa 7150 fast drei Mal so viele.
Doch für die fast 500'000 in der Schweiz zugelassenen E-Autos ist diese Zahl deutlich zu gering. Zudem gibt es Kantone, in denen kaum öffentlich zugängliche Ladestationen vorhanden sind. So gab es Anfang 2022 in Appenzell Innerrhoden lediglich 13 solcher Ladesäulen und in Obwalden nur 16. Es muss sich in Sachen E-Charging also dringend etwas tun.
Welche Ziele für die E-Mobility hat sich die Schweiz gesetzt?
Für 2025 wird erwartet, dass sich der Anteil der E-Autos und Plug-in-Hybride bei den Neuzulassungen auf 50 Prozent erhöht. Bis dahin sollen sich zudem 20'000 öffentliche Ladestationen in der Schweiz befinden.
Der Fokus liegt laut Bundesamt für Energie dabei auf einer verbesserten Infrastruktur für Menschen, die in Mehrfamilienhäusern leben. Denn sie besitzen kein Grundstück, auf dem sie eine Wallbox oder eine ähnliche Lösung installieren können. Nur ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen Ladestationen schafft einen Anreiz für die gesamte Bevölkerung, auf E-Mobility umzusteigen.
Wie funktioniert das Laden an einer Ladesäule?
E-Charging unterscheidet sich in einigen Aspekten vom altbekannten Tanken mit Treibstoff. Zunächst einmal dauert es deutlich länger, bis der Akku eines E-Autos voll ist. Immerhin gibt es inzwischen Schnellladestationen, an denen man pro Stunde die Reichweite seines Fahrzeugs um 250 bis 750 Kilometer erhöhen kann. Nichtsdestotrotz ist eine Stunde Wartezeit nicht zu unterschätzen.
Einige öffentliche Ladestationen, beispielsweise auf den Parkplätzen von Supermärkten, sind kostenlos nutzbar. Andere sind kostenpflichtig, es fällt also eine Gebühr für das Laden an. Diese richtet sich nach dem Anbieter der Ladestation.
Bei einigen Anbietern muss man sich vorab registrieren, um seine Stationen nutzen zu können. Man erhält dann eine Ladekarte, mit der man das E-Charging starten kann. Da man bei der Registrierung die Daten seiner Kreditkarte hinterlegen muss, wird das Bezahlen darüber abgewickelt. Bei anderen Anbietern schaltet man die Ladestation direkt mit der Kreditkarte frei. Eine Vorab-Registrierung ist somit nicht nötig.
Folgendermassen läuft das E-Charging ab:
Man schaltet die Ladestation frei.
Dann verbindet man sein Auto per Ladekabel mit der Station und startet den Ladevorgang.
Anschliessend wartet man, bis der gewünschte Ladestand erreicht ist. Man kann diese Zeit beispielsweise für einen Einkauf oder einen Spaziergang durch die Stadt nutzen.
Ist der Ladevorgang beendet, meldet man sich beim Anbieter ab. Wenn das Auto komplett geladen ist, stoppt der Vorgang automatisch.
Zum Schluss zieht man das Kabel aus dem Auto und aus der Station. Nun kann man seine Fahrt fortsetzen.
E-Mobilität und deren Einsatzgebiete für TAPS
Wie bereits eingangs ausgeführt, ist die Anzahl der Ladestationen für E-Autos in der Schweiz stark begrenzt. Daher ist nicht immer sichergestellt, dass die Ladesäule, die man ansteuert, gerade frei ist. Das von der LTS AG entwickelte Verkehrs- und Parkmanagement-System TAPS lässt sich unter anderem dafür nutzen, Autos zu freien Ladestationen zu leiten.
Das System besteht aus drei Komponenten:
Die Sensoren werden im Boden unter den Parkplätzen neben Ladestationen installiert. Sie erkennen, ob sich über ihnen ein Auto befindet, und melden diese Information in Echtzeit an das Gateway. Dieses leitet die Daten, die es erhält, an die Software weiter. Und diese kann schliesslich dafür genutzt werden, ein Leitsystem mit den notwendigen Informationen zu versorgen.
Auf diese Weise können die Fahrer von E-Autos unterwegs informiert werden, ob sich das Anfahren einer Ladestation lohnt. Zudem können sie zur nächsten freien Station geleitet werden.